Geländeterasse zwischen Hasliberg-Reuti und Meiringen.
Der Skulpturengarten Schrändli liegt auf einer kleinen Geländeterasse am alten Kirchweg, der seit 1860 die Dörfer des Haslibergs mit der Talkirche in Meiringen verbindet.
Madeline und Hans-Peter Thöni wollten ihr Land gegenüber der klassischen Silhouette der Wetterhorngruppe, der Öffentlichkeit zugänglich machen und Skulpturenausstellungen in naturnaher Umgebung veranstalten.
Die sanfte Modellierung des südwärts geneigten Geländes hat zuerst der natürlichen Harmonie der Landschaft Rechnung getragen. Die Bestimmung des Ortes als Ausstellungsgelände folgte nach. Die vorhandenen, unterschiedlichen Bodenstrukturen und deren pflanzliche Artenvielfalt konnte mit grossem Handarbeitseinsatz übertragen werden. An Pfingsten 95 wird der Garten mit einer Ausstellung des Bildhauers Thomas Sauermann eröffnet.
Fünf Räume von unterschiedlicher Grösse und Niveau sind durch spielerisch verlaufende, zum Teil fest gebaute und manchmal nur gedachte Wege miteinander verbunden. Mit Steinen und Felsbrocken errichtete Mauern schaffen Bewegung und Grösse. Der grösste der fünf Räume, die bildnerische Mitte des Gartens (hier während der Ausstellung von Hans Hächler im Sommer 98) wird von einem Baumreigen umstanden.
Im Herbst 2002 wurde der Skulpturengarten um einen grossräumigen, südlichen Teil erweitert. Das Rückgrat der Geländegestaltung bildet „die Welle“, eine dreistufige Modellierung die sich aus dem gewachsenen Boden erhebt, in sanftem Schwung bis zum Kulminationspunkt in der Mitte ansteigt und am Ende sich wieder dem gewachsenen Boden zuneigt. Die Landschaftskulptur wurde mit den anfallenden Rasensoden aufgebaut.
Im Zentrum des südlichen Teils, der Arena, begegnet im Sommer 2004 ein Heer von Königskerzen einer Installation von Gillian White – „Weit und breit keine Giraffe für den Käfig“.
Die spröde Farbigkeit der extensiven Polstergesellschaften auf den Plätzen ergänzt sich mit den saftfarbenen Krautpflanzen im Schatten der Hecken und Mauern. Glastafeln mit Folientrichter von Ursula Hürlimann.
Am Pfingstmontag 2005 patschte ein üppiger Frühlingsschneefall in den frischgünen Laubaustrieb des Haslitales und verwandelte das Schrändli mit der Ausstellung von Ursula Hürlimann ins Unwirkliche.
Ein letzter Blick zurück und aufgepasst auf glatten Wegen beim Abstieg ins Tal!